Als Phytotherapie bezeichnet man die Behandlung mittels Pflanzen, Pflanzenauszügen oder sonstigen pflanzlichen Bestandteilen (Früchte, Rinde, Wurzeln,…). Im Vergleich zu vielen schulmedizinischen Präparaten kommen hierbei keine Einzelsubstanzen zum Einsatz; durch das Nutzen der ganzen Pflanze können viele verschiedene Substanzen gewonnen werden. Diese können z.B. als Tees, Säfte, Tinkturen, als Badezusatz oder in Cremes oder Salben eingesetzt werden.
Die Phytotherapie ist bei vielen Erkrankungen anwendbar, wie z.B. bei Atemwegs- und Erkältungskrankheiten, Herz-Kreislauferkrankungen, Beschwerden im Urogenitalbereich, Immunschwäche etc.
Viele der heutigen Arzneimittel basieren auf pflanzlichen Inhaltsstoffen, wie zum Beispiel das geläufige Schmerzmittel Aspirin/ ASS, dessen Acetylsalicylsäure auf einem Wirkstoff der Weidenrinde (Salicis Cortex) basiert. Es existieren bereits zahlreiche Studien und wissenschaftliche Nachweise zu vielen Pflanzenstoffen. Doch es wurden auch viele Pflanzen bis heute nicht wissenschaftlich untersucht; ihre Anwendung beruht auf jahrhundertealten Erfahrungswerten und Überlieferungen: Von Hippokrates (ca. 460 v.Chr.) über Hildegard von Bingen (ca. 1100 n.Chr.) und Sebastian Kneipp (1821-1897) bis zu Maria Treben im 20. Jh.
Aber unser Wissen zu den Wirkungen der Pflanzenstoffe nimmt stetig zu.
Die Phytotherapie, auch Pflanzenheilkunde genannt, gehört zu den vom Gesetzgeber anerkannten besonderen Therapierichtungen. Sie wird gerade in Deutschland auf einem sehr hohen Niveau wissenschaftlich erforscht und weiterentwickelt.